Ein Produktdesigner ist jemand, der sich beruflich mit dem Entwurf serieller und/oder industrieller Produkte widmet. Es geht es allerdings nicht, wie viele Menschen denken, nur allein um das Gestalten eines Designs zugunsten eines guten Aussehens (was natürlich auch eine Rolle spielt), sondern es steht ebenso der praktische Nutzen eines Designs im Vordergrund. Design wird genutzt, um Produkte und Dienstleistungen zu optimieren. Designer arbeiten oft in Teams und übernehmen innerhalb diesem verschiedene Aufgabenbereiche wie die Formfindung, Fertigungsgerechtigkeit oder die Ermittlung der Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe. Im Vordergrund steht das Gestalten eines Produktes zur Massenfertigung.
Die Arbeitsgebiete
Unterschieden werden hier grundsätzlich zwei Arbeitsbereiche: Das Gestalten von Investitionsgütern und das Gestalten von Konsumgütern. Zu den Investitionsgütern gehören Produktionsmaschinen, Elektronische Geräte für den industriellen Einsatz, Medizintechnik und Nutzfahrzeuge.
Konsumgüter sind Werkzeuge, Möbel, Haushaltsgeräte, Spielzeug und Fahrzeuge. In unserer hochtechnisierten Welt macht in letzter Zeit bahnt sich noch eine dritte Kategorie den Weg zu uns, nämlich die des Kommunikationsdesigns. Die Konzeption und Gestaltung von Geschäftsausstattungen, Prospekten, Kundeninformationen sowie grafisches Webdesign fallen unter anderem in diesen Tätigkeitsbereich. Das Gestalten dieser Produkte ist ein Teil ihrer Entwicklung.
Dabei hängt der Grad der Freiheit bei der Designfindung von der Art des Produktes ab, da diese in ihrer Entwicklung auch anderen Anforderungen standhalten müssen als nur dem guten Aussehen. Bestes Beispiel hier ist die Automobilindustrie, bei der das Design stets immer den aerodynamischen Aspekte gerecht werden muss.
Was wird von einem Designer erwartet?
Von einem Designer werden in erster Linie natürlich bestimmte persönliche Eigenschaften erwartet. Allen voran steht hier eine gewisse Kreativität. Man muss in der Lage sein, neue Ideen entwickeln zu können. Je mehr, desto besser. Produktdesign ist für alle diejenigen das Richtige, die Dinge hinterfragen und versuchen sie zu optimieren. Des Weiteren ist eine analytische Arbeitsweise gefordert. Ein Designer muss den gesamten Produktentwicklungsprozess überblicken können, da sein Design den Anforderungen der unterschiedlichen Entwicklungsstadien gerecht werden muss. Zur Planung eines Produktes muss man auch ein gutes Raumvorstellungsvermögen haben.
Da der Designer wie bereits erwähnt oft im Team mit Ingenieuren und Auftraggebern arbeitet, muss er über eine gute soziale Kommunikationsfähigkeit verfügen. Gute Kenntnisse auf folgenden Gebieten sind ebenfalls hilfreich als Designer:
- Mathematik: Damit man überhaupt weiß, ob ein Produkt mit einem bestimmten Design möglich ist, muss man Kenntnisse über geometrischen Gesetzmäßigkeiten besitzen
- Informationstechnik: In der Konstrunktionsabteilung wird CAD-Software angewandt. Der Umgang mit dem Computer muss geübt sein.
- Wirtschaft: die Kosten für Entwicklung, Fertigung und Material eines neuen Produkts müssen kalkulierbar sein
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Da der Begriff „Produktdesigner“ rechtlich nicht geschützt ist, kann sich praktisch zwar jeder als solch einen bezeichnen, jedoch muss man, um einen Beruf als Designer ausüben zu können, ein Studium in der Fachrichtung des „Produktdesigns“ abgeschlossen haben. Doch die Studiengänge sind sehr gefragt. Auf knapp 30 Studienplätze kommen 600 Bewerber. Da sollte man eine wirklich gute Bewerbungsmappe haben, wenn man aus der Masse herausstechen will. Viele Universitäten und Fachhochschulen bieten diesen Studiengang mit Schwerpunkten auf den technischen oder wirtschaftlichen Aspekt im späteren Verlauf des Studiums an. Das Studium geht zwischen 7 (Bachelor) und 10 Semester (Diplom/Master). Teil des Studiums ist eine grundlegende Ausbildung in Designtheorie, Werkstoffkunde und Techniken der Gestaltung. Viele Hochschulen verfügen über eigene Labore und legen in der Ausbildung großen Wert auf die Praxisorientiertheit.
Wo werden Designer eingesetzt?
Absolventen sind in verschiedenen Berufsfeldern tätig. In der Werbebranche ist man beispielsweise für die Gestaltung von Werbespots und Werbeprospekten zuständig. In privaten Unternehmen ist man häufig für das Marketing und die Gestaltung von Internetseiten verantwortlich.
Hat man sich im Bereich Industriedesign spezialisiert arbeitet man später häufig für Herstellerfirmen und am Design von Autos oder Flugzeugen. Der Beruf des Designers ist also sehr vielseitig und abwechslungsreich. Produktdesign passt zu allen, die kreativ und technisch begabt sind.